MLA INTERNATIONAL BIBLIOGRAPHY ON CD-ROM Hinweise zur Benutzung --------------------------------------------------------------------------- Neuster Stand: Am 8.3.95 wurde die neue CD-ROM-Version der Firma "Silverplatter" installiert. Damit aendern sich die Abfrage- moeglichkeiten weitgehend. "MLA" wird jetzt unter der gleichen Oberflaeche wie z.B. "Medline" angeboten. Die folgenden Hinweise sind deshalb nur noch eingeschraenkt gueltig; eine Neufassung ist in Arbeit. ___________________________________________________________________________ "MLA" heisst "Modern Language Association" und steht fuer das Produkt dieser Gesellschaft, naemlich die Bibliographie zur Sprach- und Literaturwissenschaft der neueren Philologien (sowie Grenzgebiete wie Volkskunde): "MLA International Bibliography of Books and Articles on the Modern Languages and Literatures". Diese Bibliographie erscheint in gedruckter Form seit 1921 und ist an der Universitaets- und Landesbibliothek Duesseldorf un- ter der Signatur lit a 140. m 689 im Lesesaal 01 der Zentralbi- bliothek zugaenglich. [1] Ausgewertet sind in erster Linie Aufsaetze aus Zeitschriften, aber auch Monographien, Konferenz- und Forschungsberichte; Primaertexte nur in Ausnahmefaellen.[2] Die Liste der regelmaessig bearbeiteten Zeitschriften umfasst derzeit ca. 3 000 Titel in ver- schiedenen Sprachen, wobei das Schwergewicht im englischsprachigen Bereich liegt (wie auch die Anglistik einen thematischen Schwer- punkt bildet). Die Liste der Zeitschriftentitel findet sich je- weils zu Beginn der gedruckten Jahresbaende ("Master List of Peri- odicals"). Die Daten der Bibliographie ab dem Jahre 1966 sind in maschinenlesbarer Form gespeichert und koennen ueber den Daten- bankanbieter "Dialog" in Kalifornien abgefragt werden. In der Informationsvermittlungsstelle (IVS) der Universitaets- und Lan- desbibliothek Duesseldorf besteht die Moeglichkeit, eine Recherche in dieser Datenbank durchzufuehren; zum Verfahren siehe das Merk- blatt der IVS Literaturrecherchen fuer die Geisteswissenschaftli- chen Fachgebiete. Eine solche Online-Recherche empfiehlt sich be- sonders in den Faellen, wo es auf bibliographische Vollstaendig- keit ankommt, also bei groesser angelegten Forschungsvorhaben wie Doktorarbeiten. Ein zeitliches Segment dieser Datenbank steht nun im Lesesaal 01 auch auf CD-ROM zur Verfuegung. "CD-ROM" heisst" Compact Disc-Read only memory" und bezeichnet eine optische Speicherplatte, die - wie die Musik-CD - nur gelesen (bzw. gehoert) werden kann. Die gespeicherten Informationen koen- nen abgerufen, es koennen jedoch keine neuen hinzugefuegt werden. Die Speicherkapazitaet betraegt mindestens 550 Megabyte, was ca. 200 000 Schreibmaschinenseiten oder ca. 1 Million bibliographi- scher Titelaufnahmen entspricht. "MLA International Bibliography on CD-ROM" heisst: die Informationen der MLA-Bibliographie eines bestimmten Zeitraums sind auf einer CD-ROM gespeichert und koennen mit Hilfe eines Personalcomputers gesucht und auf einem Bildschirm angezeigt werden. Moeglich ist auch ein Ausdruck des Suchergebnisses auf Papier sowie die Uebertragung auf Diskette (sog. downloading). Die derzeit verfuegbare und in Duesseldorf vorhandene CD enthaelt die Informationen der MLA-Bibliographie ab dem Jahre 1981 [3]; eine Aktualisierung der Platte durch Austausch findet viermal im Jahr statt. Die Zeitangabe 1981ff bezieht sich auf die Informations- gewinnung durch die Mitarbeiter der MLA, nicht direkt auf den Erscheinungszeitraum der zugrundeliegenden Veroeffentlichungen. Inhalt der Papier- wie der elektronischen Ausgabe sind bibliographische Angaben der Form: Beer, Werner Michael Ende und sein Jim Knopf 635-649 IN Weber, Albrecht (ed.) Handbuch der Literatur in Bayern [...] Regensburg: Pustet; 1987. 748 pp. SUBJECTS COVERED: -- (slt) German literature (tim) 1900-1999 (sau) Ende, Michael (swk) Jim Knopf/fiction (grp) children Genannt wird also: Autor Titel : evtl. Untertitel Seiten IN Quelle Schlagwoerter Waehrend Autor, Titel und Quelle (= Fundstelle) formale An- gaben sind, die von der Vorlage mehr oder weniger abgeschrieben werden, handelt es sich bei den Schlagwoertern (descriptors) um den sogenannten sachlichen Erschliessungsteil: Die Indexierer der MLA ordnen den vorliegenden Aufsaetzen oder Buechern bestimmte normierte Begriffe zu, die deren wesent- lichen Inhalt beschreiben.[4] Dies ist besonders wichtig bei Ar- beiten, deren Titel wenig ueber den Inhalt sagen. In unserem Bei- spiel stellen die Schlagwoerter sicher, dass die bibliographische Angabe beispielsweise auch bei einer Suche nach "Kinderliteratur" zu finden waere. Normiert sind die Schlagwoerter insofern, als sie die gleiche Sache (engl. subject) jeweils durch das gleiche Wort bezeichnen. So wird der Sachverhalt "Zwanzigstes Jahrhundert" in der MLA stets "1900-1999" angesetzt, "Autorinnen von Lyrik" finde ich als "women poets" etc.[5] Dank der Beschlagwortung finde ich ueber die Eingabe "Orwell, George" auch Titel wie "An Orwellian Decade". Damit waere bereits etwas zum Prinzip der Suche gesagt: Man gibt eine Folge von Buchstaben ein (= ein Wort) und das System durchsucht nun, genau wie unser OPAC, alle gespeicherten Daten. Dann zeigt es an, wieviele Datensaetze es gefunden hat, in denen diese Buchstabenfolge vorkommt. Das Suchprinzip ist also rein "mechanisch". Es ist klar, dass die eigentliche Kunst der Recher- che darin besteht, das Schlagwort zu treffen, das auch der Inde- xierer verwendet. Gibt man statt "women poets" etwa "woman poet" oder gar das uebergeordnete "women literature" ein, so erhaelt man kein oder nur ein unbefriedigendes Ergebnis. Das Ergebnis besteht also aus einer Zahl von bibliographi- schen Angaben. Eine einzelne solche Angabe, wie etwa unser obiger Titel in seiner Gesamtheit von "Beer" bis "children", nennt man Treffer, hit, oder bibliographische Angabe, Titelaufnahme, cita- tion, item, record. Eine bibliographische Recherche ist dann ge- glueckt, wenn Sie alle items gefunden haben, die in der CD (oder in der gedruckten Bibliographie) zu Ihrem Thema gespeichert sind; alle, aber nur diese (und keine Titel, die mit Ihrer Frage nichts zu tun haben, mithin Ballast sind). Wie gesagt: wesentlich ist die terminologische Vorarbeit. Diese wird erleichtert durch eine alphabetische Liste aller Schlagwoerter, in der man einfach "blaettern" kann und suchen, welche Termini verwendet werden und mit wievielen Treffern sie verknuepft sind. Dieses Verfahren heisst in der Datenbanksprache browsing ("in den Buechern schmoekern", "durchblaettern"); es stellt die erste der drei moeglichen Modi oder Wege zur Benutzung der MLA International Bibliography on CD-ROM dar und wird gleich erlaeutert werden. LADEN UND STARTEN [6] 1.) Der Auswahlbildschirm bietet verschiedene Datenbanken an. Mit den Pfeiltasten verschieben Sie die rote Markierung auf das Feld "MLA". Danach betaetigen sie die ENTER-Taste (= RETURN- oder Wagenruecklauftaste, <-|); 2.) nun erscheint der bunte Eingangsbildschirm, mit der Aufforde- rung "PRESS SPACE BAR TO START", also: Leertaste betaetigen; 3.) dadurch gelangen Sie ins sogenannte Hauptmenu7, das vier Wahl- moeglichkeiten bietet: 1. Single subject search (Browse) 2. Multiple subject search (Wilsearch) 3. Command language disc search (Wilsonline) 4. Quit Die Auswahl geschieht in zwei Schritten: a. durch Betaetigen der Pfeiltasten oder Eingabe der Nummer wird die helle Zeile auf das ausgewaehlte Verfahren verschoben b. durch Betaetigen der Enter-Taste wird die so gekennzeichnete Zeile dann tatsaechlich ausgewaehlt und das Verfahren eingeleitet. MLA on CD-ROM moechte grundsaetzlich selbsterklaerend sein. Das heisst, dass jeder Bildschirm Informationen darueber liefert, was als naechster Schritt getan werden kann. Diese Moeglichkeiten finden sich meist in der Kopf- und/oder Fusszeile aufgefuehrt, oft auch in einem eingeblendeten Fenster. Zu allen Bildschirmen er- halten Sie Hilfstexte durch Betaetigen der Funktionstaste F1. Im folgenden werden die drei Suchverfahren beschrieben: A. BROWSE-Modus: Single subject search Waehlen Sie den Browse-Modus, so wird ein Bildschirm gezeigt mit der Aufforderung: Enter SUBJECT (for personal NAMEs: LAST name, FIRST name) ...................................Then PRESS <-| (ENTER) Hier koennen Sie also Ihren Suchbegriff eingeben. [8] Der Suchbegriff kann sein: - ein englischsprachiger Fachterminus: "comparative literature" - eine Zahlenfolge: "1800-" - der Titel eines Werkes der Primaerliteratur in der Original- sprache. Dabei muss mit dem ersten "Hauptwort" begonnen wer- den, bei englischsprachigen Titeln wird der Artikel meist uebergangen. Anders als beim Duesseldorfer OPAC ist hier also eine Suche mit Stichwoertern aus dem "Innern" eines Titels nicht moeglich: "Wellen" ergibt 0 Treffer, "Des Meeres" fuehrt dagegen zum vollstaendigen Titel des Stueckes von Grillparzer - "Des Meeres und der Liebe Wellen". - der Name eines Autors der Primaerliteratur (Ansetzung wie beim OPAC, jedoch auch hier kein Vokal mit Trema): "Boll, Hein- rich". - Autoren, Werke und Zeitschriften der Sekundaerliteratur, sofern sie selber Gegenstand einer Untersuchung geworden sind: "Curtius, Ernst Robert"; "Struktur der modernen Lyrik"; "Zeitschrift fur Celtische Philologie". Die Eingabe muss mit dem ersten "Hauptwort" (bedeutungstragendes Wort wie Sub- stantiv oder Adjektiv) beginnen: "modernen" oder "Celtische" fuehrt nicht zum gesuchten Titel. - Nicht suchbar dagegen sind Autoren und Werke der Sekundaer- literatur oder Fundstellen wie Zeitschriften (es sei denn, sie waeren selbst Gegenstand einer Untersuchung) Danach: ENTER-Taste. Nun erhalten Sie einen Ausschnitt aus der Liste der Schlag- woerter, die den Suchbegriff in seiner alphabetischen Umgebung zeigt. Vor jedem Schlagwort steht die Zahl der Titel (Treffer, items), die damit verknuepft sind. Das Blaettern in dieser Liste ist auf drei Weisen moeglich: a. durch Bewegen der Pfeil-Taste nach oben oder unten: so sehen Sie die Schlagwort-Liste Wort fuer Wort durch; b. durch Bewegen der Bild-nach-oben-/Bild-nach-unten-Taste: so se- hen Sie die Schlagwortliste seitenweise durch; c. durch direkte Eingabe eines neuen Suchbegriffs (=einer neuen Buchstabenfolge) an einer beliebigen Stelle der Liste: so springen Sie in einen anderen Bereich des Alphabets. Moechten Sie die Titel, die mit dem Begriff verknuepft sind, ansehen, so muessen Sie zuerst die hell unterlegte (highlighted) Zeile mit Hilfe der Pfeiltasten auf das entsprechende Wort oder die entsprechende Wortfolge bringen und danach die ENTER-Taste be- taetigen: der erste Treffer wird angezeigt. Den zweiten und alle anderen erhalten Sie durch erneutes Betaetigen der ENTER-Taste. Durch Betaetigen der ESC-Taste an beliebiger Stelle kommen Sie wieder auf die Liste zurueck. Es empfiehlt sich, eine Reihe von Treffern anzuschauen und auf die Schlagwoerter (SUBJECTS COVERED) zu achten. Durch solches browsing erfaehrt man, welche Termini verwendet wurden und kann dann mit deren Hilfe seine Suche aendern, praezisieren oder erwei- tern. Moechten Sie die Titel, die mit dem Begriff verknuepft sind, ausdrucken, so muessen Sie zuerst die entsprechende Zeile markie- ren (wie bei der Anzeige), danach den ersten Treffer durch ENTER aufrufen und haben dann zwei Moeglichkeiten: a. wollen Sie nur den ersten Treffer drucken, so betaetigen Sie die F4-Taste; nach dem Druck wird der zweite Treffer ange- zeigt, den sie wiederum mit F4 ausdrucken lassen koennen, usw.; b. wollen Sie alle Treffer ausdrucken, so betaetigen Sie die F6- Taste (gedruckt werden jeweils Bloecke von 50 Zitaten). B. WILSEARCH-Modus: Multiple subject search Soll in diesem Modus nach einer "Sache" gesucht werden, d.h. in erster Linie nach einem Fachbegriff oder dem Namen eines Primaerautors, so empfiehlt es sich, zuerst im Browse-Verfahren zu klaeren, ob Ihr Wort oder Ihre Wortfolge auch der Buchstabenfolge zur Bezeichnung der "Sache" entspricht, die die MLA verwendet. Danach verlassen Sie den Browse-Modus durch Betaetigen der ESC-Taste, die Sie ins schon bekannte Hauptmenu fuehrt, wo Sie 2 anwaehlen (Pfeiltasten oder "2") + ENTER. Nun wird eine sogenannte Bildschirm-Maske gezeigt, eine Art Formular, das Sie mit Ihren Suchbegriffen ausfuellen koennen: Enter your local search request for MLA Subject Words: 2nd Subject: 3rd Subject: Person's Name: Title Words: Journal Name: Organization: Year: Sie muessen mindestens einen Suchbegriff eingeben. Die hell unter- legte Schreibzeile koennen Sie mit den Pfeiltasten verschieben. Wenn Sie alle Ihre Suchbegriffe eingegeben haben, betaetigen Sie abschliessend die ENDE- und danach die ENTER-Taste. Im einzelnen sollten Sie beim Ausfuellen dieser Liste folgendes beachten: - Subject meint ein Wort oder eine Kombination von Woertern aus der Schlagwortliste, die wir im Browse-Modus durchgeblaettert haben; aber auch ein Wort aus dem Titel bzw. Untertitel der Arbeit (Sekundaerliteratur) oder des Werkes (Primaerliteratur). Dieses Titelstichwort kann an beliebiger Stelle des Titels stehen, also auch im Innern. [9] In den ersten drei Zeilen koennen Sie auch komplexe Schlag- woerter eintragen, die aus mehreren Einzelwoertern bestehen, und von denen Sie z.B. aus dem Browse-Modus wissen, dass sie in dieser Form hier verwendet werden, z.B. "comparative li- terature" (sog. phrase). Sie suchen also nicht einfach items, in denen "comparative" vorkommt" und ebenso "literature", sondern solche, in denen das einheitliche zusammengesetzte Schlagwort "comparative literature" zu finden ist. Dies zei- gen Sie dadurch an, dass Sie der Eingabe einen Schraegstrich voranstellen, dann sucht das System die Woerter nur zusammen: "/comparative literature". - Im Feld Person's Name koennen Sie einen Autor sowohl der Primaer- als auch der Sekundaerliteratur suchen. Gibt man "Karl May" ein, so wird automatisch umgestellt zu "May, Karl". Will man eine solche automatische Umstellung vermei- den, so muss man der Eingabe einen Schraegstrich voranstel- len: "/Marie de France". Keine Umstellung erfolgt selbst- verstaendlich auch bei einer Eingabe mit Komma; die Eingabe "May,Karl" hingegen fuehrt zu 0 Treffern, denn nach dem Komma muss einmal die Leertaste betaetigt werden. Die Eingaben in diesem Namen-Feld werden nach der eventuellen Umstellung automatisch trunkiert. Das heisst, es werden alle Auto- ren gesucht, deren Namen mit der eingegebenen Buchstabenfolge be- ginnt, unabhaengig davon, ob noch weitere Buchstaben folgen, und wenn ja, welche. "Boll, H" faende also, gaebe es sie, alle "Heinrichs", "Hildas", "Hannelores" etc., aber auch beispielsweise einen "Heinrich Wilhelm August" usw. In den anderen Feldern werden die eingegebenen Woerter nicht immer automatisch trunkiert. Um Woerter mit beliebiger Endung zu finden (any number of characters, symbols or spaces), schreiben Sie ":". "Librar:" findet "library", "libraries", "librarian", "librarianship" etc. Auch eine sogenannte Binnentrunkierung ist moeglich: "hon:r" findet "honor" wie "honour" wie "honeymooner". Das Zeichen "#" dagegen ersetzt einen einzigen Buchstaben (character, symbol or space), z.B. "wom#n" fuer "woman" wie "women". Die folgenden Woerter (z.B. in englischsprachigen Titeln) muessen grundsaetzlich mit einem "#" an beliebiger Stelle eingege- ben werden: "and", "find", "expand", "get", "neighbor", "not", "or", "print", "stop" - also z.B. "a#d". - Title words: eines oder mehrere Stichwoerter aus dem Titel der gesuchten Arbeit (also nur Sekundaerliteratur). - Journal name: Fundstelle eines Aufsatzes. Der Name der Zeit- schrift muss von Anfang an richtig eingegeben werden (ohne Artikel am Beginn); mit Stichwoertern aus dem Innern kommt man hier nicht weiter. Wird der Name nicht vollstaendig ein- gegeben, so muss trunkiert werden. Also: "Zeitschrift fur deutsches:". - Organization: herausgebende Koerperschaft, muss als phrase ge- sucht werden, also z.B. "/Modern Language Association:". - Year: Erscheinungsjahr. Ansonsten werden alle Woerter, die Sie in eine Zeile schrei- ben, ebenso wie alle Woerter in verschiedenen Zeilen mit dem lo- gischen Operator and verknuepft, ohne dass dies eigens angezeigt werden wuerde. And heisst: suche alle Zitate, die sowohl das Wort "x" als auch das Wort "y" enthalten; z.B. "french" and "novel" and "1800- 1899" fuer eine Frage nach dem franzoesischen Roman des 19. Jahr- hunderts. And wird, wie gesagt, implizit vergeben (wie im Duesseldorfer OPAC). Der zweite Operator der Booleschen Logik, or, bedeutet: su- che alle items, die entweder das Wort "x" oder das Wort "y" ent- halten. In unserem obigen Beispiel erhielten wir eine gewaltige Trefferzahl, naemlich alles zur franzoesischen Literatur (und Sprache!), zum Roman und zum 19. Jahrhundert - eine wenig sinnvolle Auswahl. Wichtig jedoch ist das logische or wenn Sie z.B. Literatur ueber zwei verwandte Themen suchen (franzoesischer und italieni- scher Roman im 19. Jahrhundert), oder ueber Schreibung bzw. An- setzung eines Begriffs oder Namens nicht sicher sind: "Boll" or "Boell"; "women literature" or "women poets". Im Beispiel "Der franzoesische und italienische Roman des 19. Jahrhunderts" muss ich also formulieren: Subject Words: french or italian 2nd Subject: novel 3rd Subject: 1800-1899 Gaebe ich alles in einer Zeile mit vorangehendem any ein, so wuer- den alle Woerter mit or verknuepft, und ich faende alles zur fran- zoesischen Literatur (und Sprache!), alles zur italienischen, al- les zum Roman und alles zum 19. Jahrhundert. Weitere Beispiele: - Das Sonett bei Petrarca: sonnet or sonett or sonetto Petrarca - Das Sonett bei Petrarca und Ronsard: sonnet or sonett or sonetto Petrarca or Ronsard - Orwell-Rezeption durch G. Grass: Grass Orwell - Literatur sowohl ueber Grass als auch ueber Orwell: Grass or Orwell Verbinde ich zwei Woerter durch and, so verringert sich die Zahl der Treffer, da ich ja nur die suche, in denen beide Begriffe zusammen vorkommen. Verbinde ich zwei Woerter durch or, so erhoeht sich die Zahl der Treffer, da ich ja sowohl die suche, in denen das eine, als auch die, in denen das andere vorkommt. Der dritte logische Operator heisst not, er bedeutet: suche alle Zitate, die das Wort "x" enthalten, unter der Voraussetzung, dass sie nicht auch das Wort "y" enthalten. In MLA wie im Duessel- dorfer OPAC wird dieser Operator ausgeschrieben: "Grass not drame" (= alles ueber Grass, jedoch soll in keinem der Zitate das Wort "drame" vorkommen - es besteht die Gefahr, dass auch Unter- suchungen ausgeschlossen werden, die z.B. die dramatische Pro- duktion explizit und ausdruecklich nicht behandeln, aber in deren Titel die Buchstabenfolge "drame" vorkommt - deshalb sollte dieser Operator moeglichst zurueckhaltend verwendet werden). In der MLA- Datenbank auf CD-ROM kann not nur im Wilsonline-Modus benutzt werden. Anzeige und Ausdruck der gefundenen Zitate erfolgen wie beim Browse-Modus (s.o.). C. Wilsonline-Modus: Command language disc search Beim dritten Verfahren handelt es sich um einen sogenannten Experten-Modus. Es zeichnet sich durch den Verzicht auf eine Viel- zahl von vorgegebenen Eingabefeldern (Maske) aus und verlangt den Erwerb einer (freilich rudimentaeren) Datenbanksprache. Dafuer bietet es eine schnelle und vor allem differenzierte, praezise Suche. Nach Auswahl dieses Modus erscheint ein Bildschirm, an dessen Fuss sich eine helle Schreib- oder Kommandozeile fuer Ihre Eingabe befindet. Der Suchbefehl lautet "find", abkuerzbar als "f", kann aber auch ganz weggelassen werden. Im einfachsten Fall suchen Sie Literatur zu einem Begriff und geben ein: "f tragicomedy". Komplexe Begriffe (phrase) wie "comparative literature" oder "poetic structure" koennen als Ganzes ohne weitere Kennzeichnung eingegeben werden, sie werden dann als Ganzes gesucht. Sie koennen aber auch Begriffe mit den Booleschen Operatoren and, or, not verbinden: "f (french or italian) and drama" - lo- gisch Zusammengehoerendes muss dabei geklammert werden. Trunkierung ist mit den bekannten Zeichen moeglich. Eigennamen muessen mit Komma + Leertaste eingegeben werden: "f Heine, Heinrich"; wegen evtl. weiterer Vornamen empfiehlt sich eine Trunkierung: "f Adorno, Theodor:". Haben Sie die Eingabezeile ausgefuellt, dann betaetigen Sie die ENTER-Taste und das System fuehrt die Suche durch. Das Ergeb- nis wird mit der Trefferzahl angezeigt und erhaelt eine Set-Num- mer. Ist die Zahl der Treffer zu hoch, so empfiehlt sich eine Praezisierung. "f spanish literature" ergibt z.B. als set 1 ueber 20. 000 Treffer, da es aber ums 15. Jahrhundert gehen soll, suchen Sie weiter: "f 1400-1499" und erhalten nun set 2. Die einzelnen Sets koennen Sie mit Hilfe der Booleschen Operatoren verbinden: "f 1 and 2". Eine or-Verknuepfung wuerde die Suche erweitern und die Treffermenge erhoehen. Wenn Sie die ENTER-Taste betaetigen, wird der erste Treffer der letzten Suchanfrage angezeigt; erneutes ENTER zeigt den zwei- ten Treffer, usw. Innerhalb der Anzeige koennen Sie durch F5 "Go to an entry" springen. Abbruch der Anzeige durch Betaetigen der ESC-Taste. Moeglich ist jedoch nur die Anzeige des letzten Sets (= hoechste Set-Nummer). Sie koennen jedoch eine bereits abgeschlos- sene Suche durch einfache Eingabe der Set-Nummer reaktivieren. Bei einer hohen Trefferquote kann es sinnvoll sein, zuerst nur die Titel anzusehen. Dazu gibt man "print titles" ein und er- haelt eine durchnumerierte Titelliste. Durch Eingabe der entsprechenden Titelnummer + ENTER koennen Sie sich dann die fuer Sie interessanten Treffer im Vollformat anzeigen lassen. Der Ausdruck erfolgt wie bei den bereits beschriebenen Ver- fahren (s.o., S. 6) nach der Anzeige des ersten Treffers durch F4 (PRINT entry) oder F6 (Print from HERE to limit). Aehnlich wie im Browse-Modus koennen Sie eine alphabetische Liste der Suchbegriffe aufrufen, durch das Neighbor-Kommando "nbr" oder "n": "n Muller, H". Diese Liste zeigt die gesuchte Buchsta- benfolge in ihrer alphabetischen Umgebung. Blaettern ist wie beim Browse-Modus mit Hilfe der Pfeil-Tasten oder der Bild-nach- oben/Bild-nach-unten-Tasten moeglich. Ein browsing in dieser Liste kann besonders dann sinnvoll sein, wenn Sie die Ansetzungsform eines Personennamens suchen oder das Schlagwort, das in MLA fuer einen Begriff gebraucht wird. Auch in den Faellen, wo eine direkte Suche ergebnislos bleibt (0 Treffer), empfiehlt sich meist eine neighbor-Suche. Waehrend jedoch die alphabetische Liste des Browse-Modus nur die Schlagwoerter anzeigte, fuehrt das Neighbor-Kommando zu einer Liste aller suchbaren Woerter, Wortkombinationen, Buchstabenfol- gen. Will man dann die mit einem Wort der Liste verbundenen Titelaufnahmen (items) suchen, gibt man "get" und die laufende Nummer ein; fuer mehrere Woerter "get" + die laufenden Nummern: "get 2,3,4". Den Elementen dieser Suchbegriffsliste geht in Klammern ein Search Qualifier (Kategoriennamen) voraus. Ein Verzeichnis findet sich im Anhang. Mit Hilfe dieser Search Qualifier kann die Suche praezisiert werden. Dazu geben Sie in die Kommandozeile ein: "f + gesuchtes Wort + (Search Qualifier)". Wichtig ist dies besonders bei der Un- terscheidung zwischen Primaer- und Sekundaerliteratur: - Unterscheidung von Autoren der Primaerliteratur, die Gegenstand einer Untersuchung sind, (PS), von denen der Sekundaerlite- ratur, die eine Untersuchung geschrieben haben, (AU). "Goethe, J: (au)" ergibt 0 Treffer, da MLA keine Texte ver- zeichnet; dagegen erhalten Sie bei "Eco, U:" sowohl mit "(au)" als auch mit "(ps)" Titel, da Eco sowohl als Sekundaer- wie auch als Primaerautor hervorgetreten ist. Also: Literatur ueber = (ps); Literatur von = (au). - Mit (WK) suchen Sie nach einem Titel der Primaerliteratur, der vom ersten Wort an eingegeben werden muss, bei nicht-eng- lischsprachigen Titeln oft inklusive des ersten Artikels. Rechtstrunkierung ist moeglich: "f des meeres und: (wk)". - Nach Stichwoertern aus Titel und Untertitel der Sekundaerlitera- tur kann man ueber (TI) suchen. Die Stichwoerter koennen auch aus dem Innern eines Titels stammen: "f problemgehalt (ti)". Verzichtet man auf die Angabe eines Search Qualifiers, so sucht das System in allen Woertern der Titelaufnahmen. Dadurch koennen sich hohe Trefferquoten ergeben, mit einer entsprechend grossen Menge irrelevanter Titel. Mit (SH) (Subject heading - Schlagwort) koennen Sie die Suche auf das Schlagwortfeld insgesamt (SUBJECTS COVERED) einschraenken und erhalten so nur die Titel, die tatsaechlich von Ihrem Thema handeln. (SH) stellt also eine Art Super Search Qualifier dar, da er allen anderen sachlichen Search Qualifiern uebergeordnet ist. Sucht man beispielsweise im Freitext "f Dusseldorf", so fin- det man auch die hits, die eben Duesseldorf als Verlagsort nennen; bei "f Dusseldorf (sh)" handeln die Aufsaetze von dieser Stadt. Eine weitere Moeglichkeit der Einschraenkung bietet (LA), Language Code. Gemeint ist die Sprache des Werks der Sekundaerli- teratur, die durch die drei ersten Buchstaben der englischen Be- zeichnung abgekuerzt wird: "ger", "eng", "fre", "spa", "ita" etc. Die Eingabe "f heine, h: (ps) and (ger (la) or eng (la))" findet alle Literatur ueber Heine, sofern sie in Englisch oder Deutsch geschrieben ist. Ist der Bildschirm ganz mit Text ausgefuellt, so koennen Sie mit den Pfeil- bzw. Bild-nach-oben/Bild-nach-unten-Tasten zurueck- und vorblaettern. Um eine neue Suche zu starten, betaetigen Sie die F2- oder die ESC-Taste. Dadurch gelangen Sie wieder ins Hauptmenu. Beenden und Verlassen a. Aus dem Browse-Modus gelangen Sie durch Betaetigen der ESC-Ta- ste ins Hauptmenu. b. Aus dem Wilsearch-Modus gelangen Sie durch Betaetigen der ESC- Taste ins Wilsearch-Menu und durch nochmaliges Betaetigen der ESC-Taste ins Hauptmenu. c. Aus dem Wislsonline-Modus gelangen Sie durch Betaetigen der F2 oder der ESC-Taste ins Hauptmenu. d. Im Hauptmenu waehlen Sie 4. Quit; darauf kommen Sie zum bunten Eingangsbildschirm; jetzt ESC-Taste, dann "y" - so gelangen Sie wieder zum Auswahlbildschirm der verschiedenen CD-Da- tenbanken. Mit anderen Worten: betaetigen Sie so oft die ESC-Taste, bis fol- gendes Fenster erscheint: "Exit to DOS Y/N"; geben Sie dann "y" ein. ANHANG Schlagwortgruppen (Descriptor Field Mnemonics) Der Schlagwortschatz ist in sich strukturiert: jedes Schlag- wort ist nach sachlichen Gesichtspunkten einer Gruppe zugeordnet. Die Bezeichnung der Gruppe geht als dreibuchstabige Abkuerzung den Schlagwoertern in den Zitaten voran (siehe das Beispiel auf S. 2). gen Genre grp Group, Movement lfe Features lif Influence loc Historical Location lpr Process lso Source ltc Technique lth Theme, Character, Motif lwk Alternate Language of Literary Work med Performance Medium psb Author (Subject of Interview / Biography) sap Scholarly Approachsau Subject Author sch Scholar scp Scholarly Theory/Discipline / TypeSearch Qualifiers sdv Scholarly or Technical Device sjc Subject Classification Term sln Specific Language slt Specific Literature swk Subject Work tim Historical Period Search Qualifiers 1.) Sachliche Search Qualifiers Subject Heading (sh) Oberkategorie zu allen sachlichen Search Qualifiern Specific Literature (lt) romanian literature - slt[10] Specific Language (sl) alemannic german dialect - sln Alternate Language (al) afrikaans language Historical Period (hp) 1900-1999 - tim Historical Location (hl) Haiti - loc Personal Subject Author (ps) Primaerautor - sau Scholar (sc) Sekundaerautor als Gegenstand einer Abhandlung - sch Subject Work (wk) Primaerliteratur - swk Influences (li) beeinflusste Literatur - lif Sources (ls)Ovid - lso Literary Theme, Character, Motif (lm) prodigal son - lth Group, Movement (gp) women filmmakers - grp Genre (gr) ghost story - gen Technique (lq) allegory - ltc Literary Process (pr) text processing - lpr Performance Medium (md) film - med Scholarly Approach (ap) anthropological approach - sap Features (lf) feminist literary theory and criticism - lfe Subject Classification (sj) structuralist literary theory and criticism - sjc Scholarly Theory / Discipline / Type (so) systems theory - scp Scholarly or Technical Device (td) computer - sdv 2.) Formale Search Qualifiers Personal Name Author (au) Sekundaerautor Title (ti) Sekundaerliteratur Journal Title (jn) Zeitschrift der deutschen morgenlandischen Gesellschaft ISSN (is) Series Title (se) Language Code (la) ger Publisher Name (abrev.) (pb) Romanistischer Place of Publication (pl) Year of Publication (yr) ANMERKUNGEN [1] Von 1954 bis 1968 erschien die Bibliographie als Teil der Zeitschrift Publications of the Modern Language Association of America (PMLA), lit z. p 300. [2] "Literary works and translations are included only if they are newly discovered or rare works or editions that are accompained by new critical or bibliographical apparatus or that are based on a newly established authoritative text." (Information der Herstellerfirma Wilsonline) [3] Derzeit ca. 516. 000 Titelaufnahmen. [4] Die meisten Bibliotheken tun dies auch, auf der Ebene der Monographien. Siehe den Duesseldorfer Schlagwortkatalog und den Schlagwort-Suchweg im Duesseldorfer OPAC (ueber den freilich auch Titelstichwoerter suchbar sind). [5] Die Schlagwoerter sind in Gruppen unterteilt, die Gruppenbezeichnung geht dem Schlagwort jeweils als dreibuchstabige Abkuerzung voran: siehe die Liste im Anhang. [6] Die CD befindet sich auf einem sog. Server, zusammen mit anderen CD-ROM-Datenbanken. [7] Engl. menu - die Speisekarte. [8] Die Umlaute ae, oe, ue sollten als a, o, u geschrieben werden. [9] Kombinierte Stich-und Schlagwortsuche, entsprechend demSchlagwort-Suchweg des Duesseldorfer OPACs (sog. Basic-Index). [10] Abkuerzung der entsprechenden Schlagwortgruppe Universitaets- und Landesbibliothek Duesseldorf Redaktion: Dr. Thomas Hilberer, Tel.: 311-3524 [Thu Mar 9 08:55:52 1995, hilberer@isis.rz.uni-duesseldorf.de]